„Bürgerengagement im Mühlenberg ist hier gelebter Alltag“, das ist das Fazit der SPD-Veranstaltung
Ende August im Ökumenischen Kirchencentrum Mühlenberg. ...

Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) bestätigte, dass es Herausforderungen im Stadtteil gebe. Gleichzeitig verwies er auf die lange Geschichte des gelungenen Engagements am Mühlenberg, das sich bis heute fortsetze. Neuere, unterstützende „Instrumente“ für die bauliche und soziale Gestaltung seien das Projekt „Soziale Stadt“ mit der Sanierungskommission und Bürgerbeteiligung, das Quartiersmanagement, das gerade erstellte Konzept für Sicherheit und Ordnung und eine für September geplante Drucksache zur Fortentwicklung des Stadtteils.

Laut Jörg Müller, Vizepolizeipräsident der Polizeidirektion Hannover, sei die Kriminalität, auch im Canarisweg, nicht höher, als in anderen Stadtteilen. Wenige Einzelfälle dürften aber nicht zur Stigmatisierung eines ganzen Stadtteils führen, so Müller. Allerdings gebe es ein hohes Unsicherheitsgefühl der Anwohner. Angesichts des hohen Engagements von Bürgern und Einrichtungen gelte nun die Devise „Tue Gutes und rede drüber“. Die Polizei wirke daran mit und zeige Präsenz, z.B. durch eine wöchentliche Bürgersprechstunde und durch den neuen Kontaktbeamten. Die Zusammenarbeit mit den Schulen sei ein wichtiger Bestandteil in der Quartiersarbeit.

Claudia Bax, Koordinatorin Sprachbildung an der IGS Leonore-Goldschmidt-Schule, betonte besonders, dass „Schule nicht nur dem Spracherwerb dient, sondern auch dem Erlernen der Alltagskultur“. Hier sei die Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen wichtig, die Schule allein könne nur ein Baustein der sozialen Integration sein. Gut wäre es, so, wenn rechtlich flexiblere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit geschaffen würden.

Stefan Politze, SPD-Landtagsabgeordneter, nahm diese Anregung für seine politische Arbeit auf und verdeutlichte, dass es noch vor zwei Jahren im Canarisweg Leerstand gegeben habe, heute seien die Wohnungen aber voll belegt. Und: „Der Canarisweg ist nicht der Mühlenberg und alle Maßnahmen brauchen Zeit, um zu wirken“. Dazu gehörten im Bereich der Schularbeit der Aufbau von multiprofessionellen Teams, aber auch eine differenzierte Jugendsozialarbeit sowie eine Aufwertung und Unterstützung der Ehrenamtlichen.

Podiumsdiskutanten und die zahlreichen Besucher der Veranstaltung waren sich abschließend einig: „Der Stadtteil ist besser als sein Ruf. Daher lohnt es sich positiv darüber zu sprechen. Denn, wer ihn zerredet und das Image verschlechtert, boykottiert letzten Endes die Arbeit aller Aktiven vor Ort - und damit ist keinem gedient.“